Silberne Halbkrone aus der Zeit von Queen Elizabeth I

DIE SELTENE TUDORMÜNZE

Die seltene Tudormünze, die ich zwischen meinen Stiefel entdeckte!

Die „Schatzsucher“, die ursprünglich an der Themse nach Fundstücken suchten, waren oft sehr arme junge Kinder im England des georgianischen und viktorianischen Zeitalters. Sie durchkämmten den Schlamm der Themse in der Hoffnung, etwas zu finden, das sie verkaufen konnten, um ein paar Groschen zu verdienen und ihre Familien zu ernähren.  Bei Ebbe konnte man diesen Kinder zusehen, wie sie in großen Gruppen bis zu den Knien im dicken Schlamm wateten. Es wird erzählt, dass wohlhabendere Leute es manchmal äußerst amüsant fanden, von Brücken aus Münzen in den Schlamm zu werfen, um dann lachend dabei zuzusehen, wie sich die verwahrlosten und hungrigen Kinder darum stritten.   Als moderne Schatzsucherin habe ich in der Themse inzwischen eine enorme Menge verschiedener Münzen gefunden. Ihre Ursprünge reichen von der Eisenzeit bis zum 21. Jahrhundert. Es hat etwas Magisches, wenn man weiß, dass man der erste Mensch ist, der eine Münze berührt, seit sie - manchmal vor Jahrhunderten - verloren oder in den Fluss geworfen wurde.  Musste die Person, die es verloren hat, an diesem Abend mit leerem Bauch ins Bett, oder wurde sie absichtlich ins Wasser geworfen? Das regt auf jeden Fall die Fantasie an.

Nicola White stood on the muddy Thames shore, underneath a bridge

Ich möchte Ihnen von einem meiner liebsten Münzfunde aller Zeiten erzählen.  Kaum zu glauben, aber ich hatte eigentlich schon aufgehört, das Ufer abzusuchen, und hatte meine Kelle und meine Knieschoner zur Seite gelegt. Die Sonne ging gerade unter, und ich blickte gedankenverloren auf die Themse. Ich schaute an einer Stelle nach unten und mein Blick fiel zwischen meine Stiefel. Mir fiel ein kleines rundes Objekt auf. Ich bückte mich, um es aufzuheben, obwohl ich mir ziemlich sicher war, dass es eine Niete oder ein Stück Industrieabfall war.  War es aber nicht!  Ich blinzelte im schwindenden Licht und konnte gerade noch die schwache Silhouette einer Königin und eines Zepters erkennen.

A selection of 17th century coins found in the Thames

Ich postete ein Foto davon auf Twitter, und kurz darauf war sicher, dass es sich um eine silberne Halbkrone von Königin Elisabeth I. handelt, die 1601 geprägt wurde.   Sie ist vor allem deshalb etwas ganz Besonderes, da sie unweit von Greenwich gefunden wurde, dem Geburtsort von Königin Elisabeth I. und zugleich ihr Lieblingspalast.  Sie ist auch die einzige elisabethanische Halbkrone, die in der Themse gefunden wurde.  Wie immer habe ich viel Zeit damit verbracht, darüber nachzudenken, wer sie wohl verloren hat und wie. In diesem Fall bezweifle ich, dass sie jemand absichtlich in den Fluss geworfen hat. Die Münze wäre zu ihrer Zeit viel wert gewesen und hätte sicherlich gereicht, um eine große Gruppe zu einem Besuch eines Theaterstücks im Globe-Theater von Shakespeare an der Southbank einzuladen!  Queen Elizabeth I war für Ihre ausschweifenden Feiern im Greenwich Palace bekannt.  Könnte es sein, dass jemand leicht angetrunken von einer solchen Party am Fluß entlang stolperte und seinen Beutel mit Münzen in die Themse fallen ließ?  Eines ist sicher. Ein armer Schatzsucher wäre zur damaligen Zeit überglücklich über den Fund dieser elisabethanischen Münze gewesen. Sie hätte gereicht, um eine Familie ein paar Wochen durchzufüttern.  Es hat jedoch nicht sollen sein, und diese Münze lag einige hundert Jahre lang unentdeckt im Schlamm, bevor ich sie zwischen meinen Stiefeln fand.

Queen Elizabeth 1 silbver half crown coin

Meine silberne Halbkrone aus der Zeit von Queen Elizabeth I ist mein erstes Fundstück aus dem Schlamm, das ich im Museum of London gemeldet habe, und sie ist jetzt in der Datenbank für  bewegliche Antiquitäten (Portable Antiquities Scheme Database (finds.org) registriert.  Alle Fundstücke aus dem Schlamm, die über 300 Jahre alt oder von großer historischer Bedeutung sind, müssen dem Museum gemeldet werden.

Sie liegt jetzt stolz in einem meiner Schränke aus und ist mein liebster Münzenfund.

Über Tideline Art

Das ist Nicola White, selbst ernannter „Schlammspatz“ und Gründerin von Tideline Art. Nicola stellt regelmäßig Videos auf ihrem YouTube-Kanal ein, in denen sie ihre unglaublichen Schätze und Fundstücke vorstellt. Im Laufe der nächsten 12 Monate wird Nicola ihre faszinierenden Geschichten und Fundstücke mit uns im Blog von Muck Boot teilen!

Als ich vor über zwanzig Jahren von Cornwall nach London zog, hatte ich nicht die geringste Ahnung, dass mir die Themse eine so faszinierende und magische Welt zeigen würde und dass ihre schlammigen Ufer bei Ebbe eine Unmenge historischer Geheimnisse und Figuren aus der Vergangenheit an den Tag bringen. Ich war es gewohnt, an windigen Stränden in Cornwall entlang zu spazieren und Fundstücke zu entdecken, aber ich hätte nie gedacht, dass etwas Ähnliches auch in einer städtischen Umgebung wie London möglich sein könnte.

 

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Genehmigungen für die Suche nach Fundstücken an der Themse
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